Keine Kartoffel II

Vor einiger Zeit hatte ich der Kartoffelsorte „Mayan Gold“ eine Seite gewidmet. Eine Kartoffel, die im engen botanischen Sinn keine Kartoffel ist, weil sie einer anderen Art angehört – Solanum phureja statt Solanum tuberosum. Nun ist es mir gelungen, eine Handvoll als Saatkartoffeln zu besorgen. Bei dem kalten Wetter der der letzten Tage hatte ich keine Eile, sie in die vorbereiteten Pflanzkübel auf der Terrasse zu legen. Während sie noch darauf warteten, gezeichnet zu werden, entwickelten sie hübsche Büschel von violetten Keimen.

Ich habe sie wiederum mit wasservermalbaren Stiften im Stillman&Birn Alpha Buch gezeichnet, was mir viel Freude bereitet hat. Es ist eher eine meditative als eine schwungvolle Angelegenheit geworden – mal sehn, ob sich trotz der Hingabe ans Detail bei den nächsten Versuchen noch etwas Lockerheit einstellt …


Keine Kartoffel

Diese Kartoffel ist keine Kartoffel. Jedenfalls nicht im engen Sinn von Solanum tuberosum. Die Sorte „Mayan Gold“ wurde in Schottland aus einer anderen, nah verwandten Pflanzenart, Solanum phureja, gezüchtet. Sie ist von angenehmem, leicht süßlichem Geschmack und ungewöhnlicher, cremig-trockener Textur.

Vor ein paar Jahren hatte ich sie schon mal in einer Sortentüte, die ich für ein aufwändiges Zeichenprojekt gekauft und deren Inhalt ich dann auf dem Balkon ausgepflanzt hatte. Bei der Verkostung fand ich seinerzeit in der Schale weich gekochten Kartoffelbrei – die Kochzeit ist kürzer als bei herkömmlichen Kartoffeln. Dieses mal hat es besser geklappt und vielleicht pflanze ich mir diesen Sommer wieder welche auf die Terrasse.

Kartoffeln der Sorte „Mayan Gold“, mal wieder auf Stillman&Birn beta im Ringbuch.


Kartoffeln

In diesem Frühjahr reiht sich ein runder Geburtstag an den anderen, und was liegt näher, als einem ausgewiesenen Liebhaber seltener Gemüsesorten – und ganz besonders ausgefallener Kartoffeln – ein paar von ihnen abzubilden? Der Plan war lange in mir gereift – der Termin immerhin seit Monaten bekannt – und natürlich wurde die Zeit irgendwann knapp. Zum Glück fand ich im Netz einige Anbieter besonderer Sorten in Kleinmengen, und ich bestellte, was das Zeug hielt, um mich dann zu fragen, was ich denn nun nach Verstreichen der regulären Pflanzzeit mit so vielen bunten Kartoffeln anstellen sollte … Immerhin wurden sie schnell geliefert, und das kalte Wetter enthob mich auch der Pflicht, die nicht vermalten noch schnell in irgendwelche Erde stecken zu müssen – sie wären dort ohnehin nicht gekeimt. Ich ließ sie also noch ein Weilchen im warmen Zimmer liegen, reaktivierte ein paar alte Blumenkübel, auf die – mitsamt den sorgsam nummerierten Kartoffeln – nun die Sonne um so wärmer scheint. Sie werden den Verzug schon noch aufholen, und im Herbst können wir hoffentlich verkosten. (Vielleicht gibt es vorher noch ein Kartoffelblütenbild.)

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Von links nach rechts: Blauer Schwede, Bamberger Hörnchen, Violetta, Rote Emmalie. Faber Castell Farbstifte auf Arches HP Papier, 30×40 cm.