Intermezzo: Basel

Nach der Harzreise ging es nach Süden, Richtung Schwäbische Alb und Bodensee, um an den Pilgerweg vom Frühjahr anzuknüpfen. Doch bevor ich dort ankam, gab es noch ein Intermezzo in Basel – Besuch bei Freunden. Gemeinsam gingen wir in die spektakuläre Ausstellung „Gold und Ruhm“, in der anlässlich der 1000-Jahr-Feier des Basler Münsters Kunstschätze aus der Zeit des frühen und hohen Mittelalters gezeigt wurden.

Das Basler Kunstmuseum enthält eine schier unüberschaubare Zahl an wunderbaren Kunstwerken; Schweizer Geschäfts- und Bürgersinn hat hier schon lange gesammelt. Seit Mitte der 90er war ich schon einige wenige Male dort gewesen, daher wusste ich, wo ich nach den Goldschätzen noch hinwollte: zu den Alpen! In einem langen lichten Korridor, der im ersten Stock um den Innenhof führt, hängen Alpenpanoramen von der frühen Neuzeit bis zur Moderne.

Ich entschied mich für das Bild „Die Wilde Frau von der Bundalp aus“ von Auguste Baud-Bovy . Vor Ort erfasste ich nur die Grundstruktur – und da immer noch Inktober war, blieb ich dann später bei Füller und Tinte.

Am nächsten Tag startete ich Richtung Schwäbische Alb, vorher ging ich noch für eine Mittagsstunde ins Münster. Mein Zeichenmotiv fand ich davor: einen heiligen Georg, der an der Turmfassade mit eingelegter Lanze seine Attacke gegen einen, ja, irgendwie devot aussehenden Drachen reitet.

Auch hier, wie beim Goldschatz-Bild, stand der Inktober Pate – und bei beiden Bildern hatte ich die spätere Überarbeitung mit Farbe bei der Zeichnung bereits mitgedacht. Gezeichnet habe ich in ein Stillman&Birn-Heft im seltenen quadratischen Format, die intensiven schwarzen Flächen sind mit dem Pentel-Pinselstift entstanden.