Apfelübung

Nach der Tomaten- die Apfelübung. Die wunderbar kantigen Klaräpfel verlangten nach allem, was zur Erfassung von Dreidimensionalität hilfreich sein kann, nach monochromen Werkzeugen wie Bleistiften und Füllern …, sie sehnten sich nach einem Tag am Zeichentisch (und sonst gar nichts.)

Natürlich kam es anders, was unter anderm daran lag, dass die Äpfel noch in einen Kuchen verbacken werden wollten – von der netten Kaffeerunde ganz zu schweigen.

Also fasste ich mich kurz. Ich hatte das Blatt am Abend vorher schon grundiert – die Äpfel waren sozusagen schon da und mussten nur noch mit ein paar Tintenstrichen und einem bisschen Blau und Gelb zum Leben erweckt werden.

Langsam folgt auch die Hand dem Auge wieder.


Zitronenlicht

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Drei Zitronen in einer Kupferschale. 22×22 cm

 Der Spätherbst beginnt, wenn Zitronen und Orangen im Lampenlicht leuchten, auf dem Markt oder zu Hause, wenn das fluoreszierende Gelb und Orange einen Kontrapunkt zum grauen Himmel und den dunklen Fenstern bildet.

Diese drei Zitronen habe ich einige Tage umkreist und gehütet und schon mal vorsorglich ein paar neue eingekauft, damit die Zitronen für den Tee trotz der Malerei nicht knapp werden. Die Kupferschale stammt aus Bulgarien und hat vermutlich in den 80ern den Weg in meinen Haushalt gefunden, zusammen mit einigem anderen handgeschmiedeten Kupfergeschirr.

Gelb mit starken Schatten ist ja die eine oder andere Übung wert, weil es leider schnell grau und matschig wird. Hier habe ich mich, passend zum Kupfer, für ein Grünspangrün entschieden. Eine andere Version mit einem auf Violetttönen basierenden Grau hat mich nicht so überzeugt.