Weihnachtsland

Der Thüringer Wald ist Glasbläserland, und der uns allen vertraute Baumschmuck aus Glas wurde Mitte des 19.Jahrhunderts hier erfunden. Als ich Anfang März in Neuhaus war, lag dort noch Schnee, und ein Besuch im „Weihnachtsland“ der Glasmanufaktur Greiner erschien mir saisonal durchaus passend. Da sich im Zusammenhang mit Weihnachten die Kitschfrage nicht stellt (bzw. die Trennlinie anders verläuft als im restlichen Leben), konnte ich die von Kugeln, Zapfen, Glocken und Figuren überquellenden Regale von Herzen genießen. Schwierig wurde dann die Entscheidung, was am besten zu zeichnen wäre, am Ende habe ich mich für eine Schale mit Zapfen im klassischen Weihnachtsrot entschieden.

Ich habe mich beim Zeichnen allerdings auf die Form beschränkt – die Farbe ist erst zu Haus dazu gekommen, und dafür habe ich erwartungsgemäß mehrere Weilchen gebraucht – neben Aquarellfarbe, dieses Mal von White Nights, habe ich noch verschiedene Marker verwendet.

Ein Korb voller Baumschmuck im klassischen Weihnachtsrot.

Ein Korb voller Baumschmuck im klassischen Weihnachtsrot.

Mit dem Besuch in der Glasmanufaktur endete die dritte Etappe meiner Deutschlandwanderung, im Oktober will ich dann vom Rennsteig nach Bamberg gehen.


Frosch und Schmetterling

Historische Gasentladungsröhre und Porzellanfrosch - zu besichtigen in kleinen Museen und Galerien in Kursdorf am Thüringer Rennsteig

Historische Gasentladungsröhre und Porzellanfrosch – zu besichtigen in kleinen Museen und Galerien in Cursdorf am Thüringer Rennsteig

Der klassische Röhrenfernseher, Leuchtstoffröhren, Röntgenröhren – diese zivilisationsprägenden Produkte des technischen Zeitalters wären nicht möglich gewesen ohne die Gasentladungsröhre – und diese wurde Mitte des 19.Jahrhunderts von dem aus dem armen Thüringer Glasbläserdorf Igelshieb stammenden Heinrich Geissler erfunden. Seine Schüler gründeten um 1900 in Sachsen und ihren Thüringer Heimatorten mehrere auf spezielle Glasinstrumente spezialisierte Manufakturen, so wurden z.B. zahlreiche Demo-Geräte für Schulen dort hergestellt.

Um ein solches Gerät handelt es sich auch auf dem Bild, der Schmetterling in der Mitte beginnt zu leuchten, wenn es in Betrieb ist – leider konnte ich das im Glasapparatemuseum Cursdorf nur in einem Film sehen.

Der Frosch hingegen hat mit einem anderen alten Erwerbszweig der Region zu tun – der Porzellanherstellung. Ich bin ihm in der Galerie der Porzellankünstlerin Kati Zorn, ebenfalls in Cursdorf, begegnet.