Pink Poinsettia

Weihnachtsstern, Poinsettia, Euphorbia pulcherrima – immer wenn die Pflanzen im Spätherbst in den Gärtnereien auftauchen, versuche ich möglichst viele verschiedene Exemplare zu ergattern, und in meiner Wohnung über den Winter zu bringen. Letzteres ist gar nicht so einfach; meine Altbauwohnung ist ihnen zu dunkel und zu kühl und sie brauchen jedes Jahr viel gutes Zureden, den hellsten und wärmsten Platz und genau abgemessene Mengen an vorgewärmtem Gießwasser. Sie danach auch noch auf dem Balkon zu übersommern habe ich aufgegeben, das endete noch jedes Mal mit Fäulnis und Läusen.

Also wollen sie im Winter gemalt werden, so lange es ihnen noch gut geht. Dieses Bild habe ich am Silvesternachmittag begonnen und erst gestern Abend fertig gestellt. Es ist ein erneuter Versuch mit mehr oder minder deckender Farbe auf grau.


Februarstern

Weihnachtsstern (Poinsettia). PITT Artist Pen und Wasserfarbe in Stillman&Birn Zeta.

Weihnachtsstern (Poinsettia). PITT Artist Pen und Wasserfarbe in Stillman&Birn Zeta.

Meinen Weihnachtssterne sind inzwischen Februarsterne, und sie stehen immer noch in voller Pracht auf dem Fensterbrett, den Hyazinthen den Rang ablaufend. Zum Zeichnen sind sie dankbare Objekte, einerseits, weil sie sich nur langsam verändern und geduldig ein paar Tage unter der Schreibtischlampe ausharren, bis das Bild das geworden ist, was es sollte. Das aber, andererseits, gerät zu einer Entscheidung: Am Anfang wollte ich nur eine fast grafische Skizze mit etwas Rot haben, dann aber lockten mich immer mehr Nuancen, allein die „normalen“ Blätter haben zwischen Fastgelb und Blaugrün alles zu bieten, und die Hochblätter entfalten ganze Feuerwerke von Farbtönen.

Am Ende ist es, wie so oft im Leben, ein Mittelweg geworden – ein bisschen Grafik, ein bisschen Farbe, und kurz bevor das Blatt darin ertrunken ist, habe ich dann doch noch aufhören können.


Die Schönste von allen

Dieses Blatt liegt schon seit zehn Tagen auf meinem Tisch, es waren arbeitsreiche Tage, die nur Zeit ließen für ein paar Skizzen zwischendurch, nicht vorzeigbar, wie mir schien, oder unfertig, oder, oder … Entstanden ist es in den letzten Tagen des vorigen Jahres, als Studie angelegt und auch so beendet.

Es zeigt die Schönste aus meiner diesjährigen Weihnachtsstern-Sammlung (die trocken-warm über der Heizung, mit wenig angewärmtem Wasser gegossen gut durch die Saison gekommen ist), eine Schönheit wie voller rosa Rokokko-Schleifen, schön wie die prächtigste Rose. Täglich erfreut sie mein Herz, wenn ich sie betrachte, wie sie noch immer in „Blüte“ steht.

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Wehnachtsstern (Poinsettia) in einer rosa panaschierten Variante, Farbstifte über Aquarell.


Negativer Weihnachtsstern

Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima), Farbstifte über Aquarell

Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima), Farbstifte über Aquarell

Ich mag Weihnachtssterne – wie eigentlich alle Pflanzen, die uns zuverlässig unsere nördlichen Winter erhellen. Für diese Adventszeit habe ich mir eine ganze Sammlung verschiedener Farben ins Fenster gestellt, in der neben knalligem Pink eigentlich nur das klassische Rot fehlt. Ich bin gespannt, ob es mir gelingt, von allen eine Zeichnung anzufertigen, bevor sie wie jedes Jahr am Zimmerklima verzagen.

Angefangen habe ich mit einem Exemplar mit Hochblättern in leuchtendem, fast fluoreszierendem Gelbgrün. Eigentlich wollte ich daran mal Brenda Swensons „Negativmalerei“ ausprobieren, aber ich hätte die Technik erst einmal an einem weniger komplexen Thema erproben sollen. Mit jeder Lasur wurden das Motiv undeutlicher und die Farben matschiger. So habe ich irgendwann zu meinen bewährten Polychromes-Stiften gegriffen und das Ganze noch einmal überarbeitet.