Ein perfekter Tag

Heute bin ich wieder den ganzen Tag durch ein ausgedehntes Waldgebiet gelaufen. Der Wärme wegen war ich früh auf, kurz vor sechs auf dem Weg und um acht hatte ich schon eine ziemlich abenteuerliche Schlucht hinter mich gebracht. (Das Schild: „Nur für geübte Wanderer“ sah ich erst nach dem Ausgang.) 

Dann ging es stetig bergauf, über Forststraßen und Pfade, bis zum „Wanderheim Eschelhof“. Der prosaische Name mit dem Anklang an Jugendherbergstee und Hausordnung täuschte: es war ein nachgerade märchenhafter Platz auf einer Wiese mitten im Wald, zwischen Obstbäumen und Hecken. Ein liebevoll restaurierter alter Hof mit Fachwerk und geschnitzten alten Holztüren, die Gartenpforte stand einladend offen, ein Rastplatz im Schatten eines Walnussbaums… ; und natürlich war ich dort wieder mal allein. (Irgendwann kam kurz eine junge Frau mit dem Auto, erledigte irgend etwas und verschwand wieder, ohne von mir Notiz genommen zu haben.)

Wenn ich einen perfekten Wandertag entwerfen sollte, sähe er so aus, mit einem Start am frühen Morgen, mit schattigen Waldwegen und einer Pause unter Bäumen, bei leichtem Wind …

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Auf dem Eschelhof.