Im Zauberberg
Veröffentlicht: 10. April 2023 Abgelegt unter: Architektur, Pen&Ink, Reiseskizzen, Urban Sketching | Tags: Berlin, Historismus, Krankenhaus 2 KommentareIn „ausdehnungsloser Gegenwart“ findet Hans Castorp sich wieder, der Protagonist von Thomas Manns „Zauberberg“: Für drei Wochen wollte er ein Sanatorium in den Bergen besuchen, am Ende werden sieben Jahre daraus.
Ich konnte ahnen, wie es Hans Castrop ergangen war: schon nach drei Tagen begann die Zeit zu verschwimmen im immer gleichen Ablauf der Anstalt. Die Zeit, die draußen immer knapp zu sein scheint, ist mit eins reichlich vorhanden; rückblickend scheint sie wie nicht gewesen. Doch konnte ich sie auch nutzen für die eine oder andere Zeichnung, aufwendiger ausgearbeitet als sonst.
Besonders angetan hatten es mir die ehemaligen Wirtschaftsgebäude der Anlage, schön gestaltet in einem dänischen oder niederländischen Stil wie alles hier.

Das im Hintergrund sichtbare Gebäude war das Badehaus. Der Gebäudekomplex – zumindest äußerlich hervorragend erhalten – wird von einem großen Bildungsträger im Gesundheitswesen genutzt und derzeit saniert.

Vor einigen Tagen schon hatte ich eine der Giebelfronten dieses Badehauses im 12×12 cm kleinen Skizzenbuch gezeichnet.
Da dachte ich mir schon Du wärest tatsächlich auf dem Zauberberg, der Schatzalp über Davos. Dort schrieb Thomas Mann den Zauberberg. Das Hotel Schatzalp ist definitiv einen Aufenthalt wert. Man muss aber sicherstellen, dass man in einem der original erhaltenen Zimmer logieren kann.
Ausserdem gibt es Führungen. Auch die sind lohnenswert.
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Bis Davos bin ich seinerzeit nicht gekommen, nur bis Klosters. Den Bahnhof Klosters Dorf nannte Thomas Mann ein „armseliges Bahnhofshäuschen“.
Ich hingegen logiere in einer ausgedehnten historischen Klinikanlafe am Rand von Berlin. Morgen geht es nach Hause; keine Chance auf sieben Jahre.
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