Testbild und Neubeginn
Veröffentlicht: 30. Januar 2020 Abgelegt unter: Allgemein, Herkunft | Tags: Oranienburg, Vorfahren 5 KommentareAuf den großen Zeichenfestivals gibt es immer Warenproben der verschiedensten Art – Farben, Stifte, Skizzenbücher … Das war auch in Amsterdam nicht anders, einen üppig gefüllten Gabenbeutel brachte ich mit nach Schwerin. Manches wurde gleich ausprobiert, ein kleines Skizzenheft schon vor Ort vollgezeichnet; zu Hause angekommen, ordnete ich die Papiere ins Regal, der Rest lag lange in einem Kistchen, wurde kondensiert und in eine kleinere Schachtel gelegt – um dort wieder eine geraume Zeit zuzubringen.
Auf der Suche nach einem neuen Projekt fielen mir die guten Gaben wieder ein – für die nächsten Bilder würde ich die neuen Materialien verwenden. Damit hatte ich mir auch gleich die Erlaubnis für Wohlfühlmotive gegeben. Angefangen habe ich mit den Stiften – beim Rattenbild vom Montag habe ich mit zwei unterschiedlichen schwarzen Stiften von Cretacolor experimentiert.
Richtig überzeugt hat mich bei den ersten Probestrichen ein Procolour-Farbstift von Derwent – als Muster in der Farbe Indigo. Im Vergleich mit dem Polychromos-Stift der gleichen Farbe hatte er die Nase vorn – ein satter, weicher und präziser Farbauftrag. Kombiniert habe ich ihn auf dem vertrauten grauen Papier mit einem weißen Pastellstift – CarbOthello von Schwan Stabilo, schon lange in meinem Bestand – und einem bisschen weißem Gelmarker.

Als Motiv habe ich ein Foto meiner Urgroßmutter Helene Glaser gewählt. Das Bild ist vermutlich 1959 aus Anlass ihres 70.Geburtstags aufgenommen, im Hof ihres Hauses an der Havel in Oranienburg. Sie war eine gütige, warmherzige und tatkräftige Frau, die ich, 1960 geboren, noch gut gekannt habe. So wurde diese Zeichnung für mich zu einer beglückenden Reise in die Kindheit – und hoffentlich zum Beginn einer neuen Bilderserie, denn in den alten Fotoalben ist noch viel zu entdecken.
ich kenne natürlich nicht das originalfoto, aber die zeichnung ist dir gut gelungen. gefällt mir gut mit dem aufgesetzten weiß, dass bestimmte partien betont.
ich habe noch nie von zeichenfestivals gehört. was gibt es denn da? zeichenmaterialien? oder workshops o.ä.? wo sind denn die bekanntesten, besten, wenn ich fragen darf? meine suche eben hat kaum ergebnisse geliefert.
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Bei den internationalen Urban Sketchers heißt es offiziell Symposium, in Deutschland einfach Deutschlandtreffen. Das letzte internationale war in Amsterdam, das diesjährige sollte in Hongkong stattfinden, wurde wegen der politischen Situation aber abgesagt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Urban_Sketchers#Das_Symposium
https://www.uskdo.de/urban-sketchers-deutschlandtreffen-2020/
Die Organisationsstruktur ist immer ein bisschen anders, auf jeden Fall gibt es „Sketchwalks“ – offenes gemeinsames Zeichnen – und Workshops, für die man sich anmelden muss. Das ist nicht anders als bei Musikfestivals: Die Karten sind meist in kürzester Zeit weg. Die Hersteller von Künstlerbedarf sind meist mit großzügigem Sponsoring dabei.
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interessant! danke dir. habe ich wirklich noch nie irgendwo gelesen oder gehört. hong kong wäre mir auch etwas weit gewesen. *lach*
ich guck mal, was wiki dazu schreibt. danke für den link.
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[…] doch der schönste Moment war das Kochen: Der Duft, der aus dem Topf aufstieg, ließ mich an meine Urgroßmutter und ihre Kochkünste denken, an das lange abgerissene Haus am Havelufer in Oranienburg, wo mein […]
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[…] zwei Jahren hatte ich, ebenfalls nach einem Foto, ein Porträt meiner Urgroßmutter gezeichnet. Trotz guter Vorsätze führte ich die Serie nicht fort. Nun, auf der Suche nach einem […]
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