Bohnen-Mikado

Ach und die Bohnen / sind rau unter dem Messer. / Und dann dieser Duft / zwischen Gurke und Herbst.

Das Fast-Haiku (ich glaube, es hat eine Zeile zuviel) habe ich schon vor einigen Jahren geschrieben. Heute fiel es mir wieder ein, als ich die Bohnen wie ein Mikado-Spiel auf dem Teller liegen sah. Wie passend, dass mein japanisches Lieblingsküchenmesser mit dabei war!

Grüne Bohnen auf einem Bloßlagen-Teller. Feder/Tusche mit Wasserfarbe koloriert.

Grüne Bohnen auf einem Bollhagen-Teller. Feder/Tusche mit Wasserfarbe koloriert.


Noch ein Fisch

Dieses Wochenende gab es bei mir geräucherte Maräne. Maränen gedeihen nur in tiefen sauberen Seen, hier in der Region stammen sie meist aus dem Schaalsee, der seinen besonderen Charakter auch durch die Lage an der innerdeutschen Grenze bewahren konnte. Die Maränen sind so typisch für den See, dass die einzig an ihm gelegene Stadt – Zarrentin – , gleich zwei davon in ihrem Wappen führt.

In Süddeutschland kennt man die Fische als Felchen oder Renken, wobei, wie ich beim Nachlesen erfahren habe, zwischen den umgangssprachlichen Namen und der zoologischen Klassifikation oft nur lockere Bande bestehen.

Dieser hier heißt mit vollem Namen Coregonus albula. Sein nächster Verwandter wohnt im sagenumwobenen Stechlinsee und trägt – wie könnte es anders sein – den Namen Coregonus fontanae .

Schaalseemaräne auf einem Bollhagen-Teller, gezeichnet mit Super5-Tinte in einem Lamy-Joy-Füller und koloriert mit Aquarellfarbe

Schaalseemaräne auf einem Bollhagen-Teller