Zugeklappt (Rückblick Teil 3 und Schluss)

Heute, mehr als vier Wochen nach der Heimkehr, wird das dänische Reisebuch zugeklappt. Vorher zeige ich noch die allerletzten Bilder (abzüglich der allerallerletzten, die alljährlich unfertig bleiben.)

Drei Tage hatte ich für Kopenhagen eingeplant. Am ersten musste ich mich an die vielen Menschen gewöhnen, den zweiten verbrachte ich glücklich in der Markthalle.

Am dritten regnete es erst einmal ausgiebig, so dass er kaum vor Mittag richtig begann. Mein Hotel lag weit außerhalb am südlichen Stadtrand; der Weg Richtung Innenstadt führte durch interessante Neubaugebiete mit noch interessanteren Radwegen.

Sluseholmen uns Teglholmen sind künstliche Inseln, voneinander durch Kanäle und Hafenbecken getrennt. Ich rastete an einem hippen „Yoga-Café“, in dem mehrere digitale Nomadinnen vor ihren Laptops saßen. (Selbstverständlich war das Essen vegan.)

Später fuhr ich noch einmal zur Markthalle, und während ich den Mittagssalat nachträglich durch etwas Fisch ergänzte, kamen mir die „Messermänner“ in den Blick.

An einem Verkaufsstand mit exklusiven japanischen Messern war dieser junge Mann so tief in seine Arbeit versunken, dass er mein Zeichnen nicht bemerkte – erst als ich fertig war, kamen wir miteinander ins Gespräch.

Bei der Heimfahrt am nächsten Tag hatte ich Gelegenheit, eine Ahnung bestätigt zu finden: So wunderbar die dänische Radinfrastruktur ist, so abgehängt (Achtung, Kalauer!) erscheint die Bahn. Nachdem ich schon eine nicht benutzbare App getestet hatte, vom Service in einer Maschinenmail eine Antwort in zwei Wochen in Aussicht gestellt bekommen hatte, stand ich nun vor vier steilen Stufen zum „Fahrradabteil“ meines verspäteten Zuges.

Der Zug – mit freundlicher Hilfe schafften mein Fahrrad und ich es hinein und wieder hinaus – fährt auch schon lange nicht mehr bis Gedser; die letzten 25 km bis zur Fähre fuhr ich noch einmal mit dem Rad. Ich war rechtzeitig da und trödelte doch so sehr, dass die ausgestellte Dampflok im liebevoll erhaltenen alten Fährbahnhof ungezeichnet blieb.

Ein Abschiedsbild gab es dennoch – auch das ältere Paar auf der Fähre war so mit sich, mit seinen Büchern und Landkarten beschäftigt, dass es meine Zeichnerei nicht bemerkte.

Und dann war ich auch schon in Rostock, und musste nur noch auf den nächsten Regionalzug warten. In nur einem Tag war ich mit der komplexen Logistik von Rad, Bahn und Fähre ziemlich bequem nach Schwerin zurückgekommen.