Vierter Advent

Das Kirchenjahr, die über eintausendfünfhundert Jahre alte Ordnung des Jahreslaufes, beginnt mit dem ersten Advent, mit dem Sonntag drei bis vier Wochen vor dem Weihnachtsfest: erwartungsvoll richten sich die Christen auf die Ankunft (adventus bedeutet Ankunft) von Gottes Sohn in der Welt aus. Diese Ankunft geschieht, so erzählt es die biblische Geschichte, als eine Geburt unter prekären Verhältnissen, im Stall einer überfüllten Herberge. Später wird man dieses Ereignis einer der dunkelsten Nächte des Jahres zuschreiben, nahe der Wintersonnenwende.

Auch viele Menschen, den christliche Überlieferung fremd ist, haben schon einmal von dieser Geschichte gehört, lassen sich von ihr anrühren, von der Erzählung über ein hilfloses schwaches Kind, mit dem ein neues Licht in die Welt kommt.

Weihnachtsbaum und Taufstein im Altarraum von St.Nikolai („Schelfkirche“) in Schwerin

Im Lauf der Jahrhunderte haben sich viele einander überlagernde Traditionen und Bräuche rund um dieses Fest herausgebildet, Traditionen, in denen sich die Sehnsucht nach der Wiederkehr des Lichts in der dunklen Jahreszeit ausdrückt – wie in diesem Weihnachtsbaum mit Strohsternen und Kerzen. Er steht in der Adventszeit in der Schweriner Kirche St.Nikolai. Flankiert wird der Baum von einem Taufstein, der die Geschichte in anderer Weise erzählt, nicht als Geschichte einer Geburt, sondern als die einer Umkehr und Berufung.

Die Schelfkirche, erbaut im seltenen Backsteinbarock, ist durch einen Hausschwammbefall im Dach akut bedroht; noch kann sie dank einer Notsicherung offen gehalten werden, bis die nötigen Gelder für die Sanierung zur Verfügung stehen. Auch diese Zeichnung entstand im Rahmen eines Benefizprojektes.


2 Kommentare on “Vierter Advent”

  1. Avatar von wildgans wildgans sagt:

    Eine ganz wunderbare Zeichnung in schönster Farbgebung!

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